Hallstadt (dpa/lby) – Kindern mit Down-Syndrom in die Augen schauen – das soll eine Wanderausstellung in Oberfranken erreichen. «Wir wollen den Menschen die Augen öffnen, indem man ihren Blick auf die Augen der Kinder richtet», sagte Christina Nürnberger, die Initiatorin des Projekts. Sie selbst hat einen vierjährigen Buben, der anders als seine Zwillingsschwester mit Trisomie 21 geboren wurde. Hinter der Fotografie-Schau mit dem Titel «Einzigartig!», die am Samstag (14 Uhr) in Hallstadt (Landkreis Bamberg) mit Gesundheitsministerin und Schirmherrin Melanie Huml (CSU) eröffnet wird, stehen 20 Familien aus der Region.

Jährlich kommen nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums in Bayern etwa 100 bis 200 Kinder mit dem Down-Syndrom zur Welt. Derzeit leben im Freistaat demnach geschätzt zwischen 4500 und 7500 Betroffene. «Man hört immer nur von Fakten und Zahlen – auch, wie viele der Kinder abgetrieben werden», sagte Nürnberger. «Wir wollen den vorurteilsbehafteten Blick aushebeln und sagen: Unsere Kinder sind mitten im Leben.»

Ministerin Huml spricht sich anlässlich der Ausstellung dagegen aus, dass die gesetzlichen Krankenkassen sogenannte PränaTests – also vorgeburtliche Diagnostik – finanzieren, wie sie der Deutschen Presse-Agentur vor Eröffnung sagte. Es sei besorgniserregend, dass sich immer mehr werdende Eltern nach einer pranätalen Untersuchung gegen ihr Kind entschieden.

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