von Gudrun Tomlinson
In letzter Zeit fragten mich immer wieder die größeren Kinder- „Ist Carola behindert?“. Offenbar interessiert die Kinder sehr, warum Tobi und Carola anders sind.

Vor einiger Zeit las ich folgende kleine Geschichte zu dem Thema, die mir sehr gut gefiel:
Wenn wir Menschen entstehen, muss man sich das ähnlich vorstellen, als wenn man einen Kuchen backt; viele Zutaten ergeben das fertige Baby- die grünen Augen vom Vater, die blonden Haare der Mutter, zwei Ohren, fünf Finger an jeder Hand, die Nase, usw. …. . backt man einen Kuchen, z.B. einen Schokoladenkuchen, braucht man Butter, Zucker, Eier, Mehl, Backpulver, Milch und ein bisschen Kakao. Und nun passiert plötzlich etwas eigenartiges, gerade als der Teig fertig gerührt ist, fällt plötzlich oben aus dem Regal eine Handvoll Kokosflocken herunter und mitten in die Schüssel mit unserem Schokoladenteig!
Der Kuchen kommt in den Ofen, wird gebacken und sieht prächtig aus. Er wird angeschnitten, probiert und jeder sagt: „Was ist das denn für ein leckerer Kuchen? Schokoladenkuchen? Oder doch nicht ganz!“ Auf jeden Fall ist er etwas ganz besonderes und der Kuchen schmeckt so gut, dass bald kein einziger Krümel mehr übrig ist.
Bei Menschen mit Down-Syndrom ist es ähnlich: sie haben alle „normalen“ Zutaten. Und als sie fast fertig sind, fällt noch ein kleines extra Chromosom dazu.

Deshalb sind diese Menschen ganz normal und doch irgendwie etwas ganz besonderes – genau wie der Kokos-Schokoladen-Kuchen.