DIE WELT KOMPAKT

NICOLAS LIEBESERKLÄRUNGEN

Nein, eigentlich ist „24 Wochen“ kein Liebesfilm. Es geht in dem Drama, das unlängst auf der Berlinale lief, um Spätabtreibung und um gesellschaftliche Tabus. Kurz gefasst: Astrid ist 24 Wochen schwanger, als sie und ihr Mann Markus erfahren, dass ihr Kind nicht nur unter dem Down Syndrom, sondern auch unter einem schweren Herzfehler leidet. Sie will abtreiben lassen, er nicht. Es haben wahrlich schon kleinere Meinungsverschiedenheiten und weniger lebensverändernde Probleme Paare in die Trennung getrieben – Astrid und Markus bleiben zusammen. Und die Art und Weise, wie sie das tun, wie sie mit ihren unterschiedlichen Einstellungen umgehen und wie sie auf jede neue, schlimme Nachricht reagieren, macht „24 Wochen“ doch zu einer Art Liebesfilm. Der zeigt, wie Partnerschaften funktionieren sollten. Wenn die beiden Personen nämlich genau das sind: Partner. Die einander beistehen, die in schwärzesten Stunden und größten Krisen den Humor behalten und die Wertschätzung füreinander. Bekannt sind hier die Thesen des Psychologen John Gottman, der seit 40 Jahren in Sachen Liebe forscht.

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