Derzeit finden sich immer wieder Aussagen, dass Menschen mit Down-Syndrom wegen einer bei ihnen vorliegenden „Immunschwäche“ generell als Risikopatienten bei der Covid-19-Erkrankung gelten.

Hierzu gibt es eine bereits etwas ältere Stellungnahme von Dr. Hammersen, Kinderarzt, der seit 2006 in der Down-Syndrom-Sprechstunde der Cnopf´schen Kinderklinik (Nürnberg) arbeitet.

Das DS-Infocenter hat diese Stellungnahme veröffentlicht:

Dr. Hammersen bestätigt, dass das Immunsystem von Menschen mit Down-Syndrom einige „Besonderheiten“ aufweist, die sich insbesondere bei Kindern darin zeigt, dass die Immun-Antwort auf einen Infekt im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung schwächer ausfallen kann. Für erwachsene Menschen mit Down-Syndrom ist diese „Besonderheit des Immunsystems“ noch unklarer.

Dr. Hammersen fasst zusammen:
„Für die inzwischen in verschiedenen Internetforen und Mitteilungen geäußerten Hinweise, dass Kinder mit Down Syndrom bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 besonders gefährdet sind und zur Hochrisikogruppe gehören, gibt es keine belastbaren Fakten und keine wissenschaftlich überprüfbaren Befunde. Detailliertere Erkenntnisse stehen im Moment nicht zur Verfügung. Es ist zu erwarten, dass man im weiteren Verlauf der Pandemie mehr über diese Erkrankung lernt und dann wahrscheinlich einige der jetzt aufgeworfenen Fragen beantworten kann.“

Wir möchten auch dringend auf den Artikel „Menschen mit Down-Syndrom und Covid-19-Erkrankung: Was die Forschung berichten kann – Ein Zwischenstand“ in der Zeitschrift „Leben mit Down-Syndrom“, Ausgabe 95 vom September 2020 hinweisen.