FÜRTH – Der Lebenshilfe-Verein fordert gemeinsam mit Down-Syndrom-Organisationen aus ganz Deutschland eine breite Debatte über neue pränatale Testverfahren.
Hintergrund ist ein neuartiger Bluttest der Firma LifeCodexx, der noch in diesem Jahr vermarktet werden soll und mit dem Trisomie 21 — jene genetische Veränderung, die zum Down-Syndrom führt — mit 99-prozentiger Genauigkeit vor der Geburt feststellbar ist. Die jüngsten Testverfahren betreffen Menschen mit Down-Syndrom in besonderer Weise und könnten ihr Lebensrecht infrage stellen. Die meisten Eltern von Kindern mit Trisomie 21 werden schon heute mit der Frage konfrontiert, warum sie keine Pränataldiagnostik in Anspruch genommen haben.
Gegenwärtig leben etwa 50000 Menschen mit Down-Syndrom in Deutschland. Bereits nach der schon jetzt möglichen vorgeburtlichen Diagnostik, die allerdings mit diversen Risiken behaftet ist, werden mehr als 90 Prozent der ungeborenen Kinder mit Down-Syndrom abgetrieben. Dabei könne der Alltag mit Down-Syndrom so glücklich und erfolgreich sein wie bei anderen Menschen auch, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Verbände. Viele Trisomie-21-Patienten stünden mit beiden Beinen im Leben.