Von kobinet-Korrespondent Harald Reutershahn
rankfurt a.M. (kobinet) Mehr als 3000 Schüler, Lehrer, Eltern, Inklusionshelfer und Behinderte demonstrierten heute in Frankfurt am Main für ein inklusives Bildungssystem. Aufgerufen hatte das Netzwerk Inklusion in Frankfurt im Rahmen einer Aktionswoche unter dem Motto: „Inklusion ist Menschenrecht: Eine Schule für Alle und für Jeden“.
„Wir wollen ein Zeichen setzen dafür, dass es eine große Mehrheit im Land Hessen gibt für die Inklusive Schule“, sagte die Vorsitzende des Elterbundes Hessen (ehb), Hella Lopez, bei der Kundgebung vor der Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache. In Hessen wurden im laufenden Schuljahr 213 behinderte Kinder gegen den Willen ihrer Eltern in sogenannte „Förderschulen“ eingewiesen.
Nach Auffassung der Behindertenverbände entspricht das am 1. August 2011 in Kraft getretene Hessische Schulgesetz nicht den Maßgaben der UN-Behindertenrechtskonvention zur Umsetzung des Rechts auf Inklusive Bildung. „Obwohl im Hessischen Aktionsplan die ‚Entwicklung hin zur inklusiven Schule‘ propagiert wird, lässt die realpolitische Faktenlage eine andere Schlussfolgerung zu“, erklärte der Geschäftsführer der Clubs Behinderter und ihrer Freunde (cbf) Hessen, Alexander Cieslawski, als Sprecher des Hessischen Forums Partizipation. „Die wichtigste Maßnahme für den inklusiven Unterricht wäre die Streichung des Haushaltsvorbehaltes. Dies wird jedoch schon in der Bestandsaufnahme seitens der Hessischen Landesregierung ausgeschlossen“, so Cieslawski weiter. Auch der Erhalt des Förderschulsystems in vollem Umfang, die Stagnation der Erhöhung der Ressourcen für den Inklusiven Unterricht und das Fehlen eines individuell einklagbaren Rechts auf Inklusive Bildung sprächen nicht für den Aufbau eines inklusiven Bildungssystems in Hessen.
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