Seit einigen Jahren ist es ein Dauerthema: Menschen mit Trisomie 21, aber auch mit anderen kognitiven Einschränkungen, werden häufig beim Vollenden des 18. Lebensjahres die Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis (SBA) entzogen und der Grad der Behinderung (GdB) heruntergestuft. Die äußerst dumme und medizinisch wie biologisch absurde Begründung: „Morbus Down hat sich gebessert“. Auch scheint uns die Beurteilung willkürlich – die Entscheidung, ob eines unserer „Kinder“ sinnvolle Merkzeichen und einen angemessenen GdB erhält, ist offensichtlich der Tagesform von Sachbearbeiter*innen unterworfen.

Die Strategien für den Widerspruch, die wir in unseren Beratungsgesprächen geben, haben lange gut funktioniert, doch seit einiger Zeit stellt sich das Versorgungsamt oft dauerhaft stur und reagiert nur mit Verlängerungen um ein paar Monate. Eine Zermürbungsstrategie, bis Eltern und andere Betreuungspersonen entnervt aufgeben?

Da die Zahl der Fälle stetig steigt und wir uns als bedeutendes Organ der Behindertenhilfe nun endlich eine Klärung des Sachverhaltes wünschen, haben wir im Februar 2023 einen offenen Brief an die bayrische Sozialministerin verfasst:

Offener Brief Sozialministerium SBA

Dieses Schreiben ging nicht nur an die Chefin des Sozialministeriums, sondern auch an den Behindertenbeauftragten der bayrischen Staatsregierung sowie den Leiter des Versorgungsamtes/ZBFS, Herrn Dr. Norbert Kollmer.