Roland Schnee liebt Volksmusik. Am liebsten mag er Akkordeon. Doch weil er körperlich behindert ist, konnte er das Instrument selbst nicht spielen. Bis jetzt. Von Kathrin Drinkuth.
Wenn Roland Schnee Musik macht, scheint sein ganzer Körper mitzuspielen. Der 52-Jährige schwingt sich in seinem Rollstuhl vor und zurück, bewegt die Hände über dem Instrument und bewegt den Kopf hin und her. Selbst sein Gesicht ist in Bewegung, und er lacht leise. Das Musizieren ist für Roland Schnee eine ganz neue Erfahrung – denn er ist körperlich behindert. Motorik und Kommunikation sind stark eingeschränkt. Doch ein speziell an ihn angepasstes Instrument ermöglicht es ihm, Akkordeon zu spielen.
Gebaut hat das Instrument Andreas Brand. Der Student an der Musikhochschule in Trossingen in Baden-Württemberg tüftelte und probierte so lange herum, bis der 52-Jährige damit zufrieden war. „Roland liebt Volksmusik und besonders das Akkordeon“, sagt Brand. „Aber es hat eine Weile gedauert, bis das Instrument genau so geklungen hat, wie er es wollte.“