Eingesperrt, isoliert, fixiert: Nach Informationen von BR Recherche sind Kinder mit geistiger Behinderung in bayerischen Heimen freiheitsbeschränkenden Maßnahmen ausgesetzt. Das Sozialministerium reagiert prompt.

Von: Christiane Hawranek, Lisa Wreschniok (BR Recherche), Michael Kubitza (BR24)
Stand: 06.04.2016

Zunächst hatte das Sozialministerium bestritten, dass geistig behinderte Kinder in bayerischen Heimen eingesperrt werden. BR-Recherchen beweisen das Gegenteil. Heute Mittag reagiert die Ministerin, korrigiert die Einschätzung ihres Hauses und mehr noch: Sie bestellt für morgen die Vertreter der Aufsichtsbehörden der Heime zum Rapport ins Ministerium.

Sie wolle nun so schnell wie möglich Erklärungen von Seiten der Rechtsaufsichtsbehörden. Die sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag nannte die Reaktion Müllers auf die BR-Veröffentlichung überfällig. Die Staatsregierung, so Kerstin Celina, habe das Thema seit Jahren vernachlässigt. Auch die SPD-Abgeordnete Alexandra Hiersemann wies darauf hin, dass ihrer Ansicht nach die Aufsichtsbehörden in der Vergangenheit viel zu nachlässig mit der Kontrolle der Heime umgegangen sind.

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