Dass der Cohesin-Komplex bei Frauen im Alter verloren geht und die Eizellen diesen nicht erneuern können, könnte erklären, warum ältere Frauen häufiger Kinder mit Trisomie 21 bekommen. Fehlt Cohesin, kann dies zur fehlerhaften Chromosomenaufteilung beitragen. Forscher am Institut für molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien haben entdeckt, dass die Teilung von Eizellen bei Säugetieren vom Cohesin-Komplex abhängt; er umschließt die Chromosomen schon vor der Geburt und geht möglicherweise mit den Jahren verloren. Die Studie basiert auf Tachibana-Konwalskis Arbeit als Postdoc an der Universität Oxford, die zeigt, dass sich Cohesin während eines Zeitraums von zwei bis drei Wochen vor der Ovulation in Eizellen nicht erneuert. Das IMBA-Team fand nun heraus, dass Cohesin in erwachsenen Mäusen mindestens vier Monate lang aufrechterhalten wird und sich nicht erneuert. Umgelegt auf den Menschen bedeutet dies, dass Cohesin möglicherweise die Chromosomen in den Eizellen der Frauen für Jahrzehnte ohne Erneuerung zusammenhält. Der altersbedingte Verlust von Cohesin ist laut den Forschern daher wahrscheinlich irreversibel.
APA/Current Biology

Quelle http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2016/oeaez-5-10032016/medizinische-kurzmeldungen-alzheimer-hirnhaut-transplantation-fitness-gehirnleistungen-erinnerungen-stat5-krebs-abwehrreaktion-trisomie-21-cohesin-hiv-gentherapie-china-krebs.html