Verena Mayer, 09.06.2012 04:00 Uhr

Rastatt – Daniels Stundenplan gilt nicht mehr. Er sollte jetzt Musik haben und danach Englisch. Doch Daniel sitzt zu Hause und isst ein Würstchen. Neben ihm weint seine Mutter. Vor zehn Tagen musste ihr Sohn die Schule verlassen. Es war die dritte innerhalb eines Jahres, die Daniel nicht behalten wollte. „Manchmal sieht es so aus, als ob wir niedergebügelt werden“, sagt Janete Almeida. Seit zwei Jahren sucht sie eine Schule für Daniel – eine normale Schule für den Zwölfjährigen mit Down-Syndrom. Er soll mit seinen Freunden lernen, und er soll besser gefördert werden als in einer Sonderschule. Für Daniel sei das der richtige Weg, ist die Mutter überzeugt. Und er habe das Recht darauf, diesen Weg zu gehen.

Daniel spielt Fußball, er kann Nudeln mit Tomatensoße kochen, macht kleine Einkäufe, schreibt Mails und lernt Klavier. Er will Tierarzt werden oder Polizist. „Ich bin intelligent“, sagt Daniel, der die ersten Jahre auf einer Förderschule in München war. Im Herbst 2010 sollte er auf eine bayrische Grundschule wechseln.

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