Ein neuer Test erkennt Trisomie 21 im Blut. Eltern von Down-Kindern fürchten die Ausrottung einer Menschengruppe.

(von Isolde Stöcker-Gietl, MZ )

Ein i-Phone-Stecker hat die Aufmerksamkeit von Mattis geweckt. Blitzschnell krabbelt der 16 Monate alte Junge Richtung Steckdose. Kurz mal fühlen, aber da kommt Geedo Paprotta und nimmt seinen Sohn auf den Arm. Mattis quittiert den Abbruch seiner Forschungsarbeiten mit Gequengel. Schließlich ist doch er heute die Hauptperson, obwohl er in seiner Familie ansonsten keine Sonderstellung genießt. Mattis ist ein ganz normales Kind, mit einer Besonderheit: Er hat das Down Syndrom.

90 Prozent der Kinder, bei denen das Down Syndorm festgestellt wird, werden abgetrieben.

Statistisch gesehen entwickelt sich in einer von 650 Schwangerschaften ein Kind mit Trisomie 21, einer Chromosomenstörung. In Deutschland leben etwa 30.000 bis 50.000 Menschen damit. Genaue Zahlen gibt es nicht. Fest steht aber, dass heute 90 Prozent der Kinder, bei denen das Down Syndrom festgestellt wird, abgetrieben werden. Im Herbst kommt nun ein neuer Bluttest auf den Markt, der das Diagnoseverfahren für die Schwangeren deutlich erleichtert und mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit arbeitet. Kritiker befürchten deshalb noch mehr Abbrüche. Mattis’ Vater formuliert es deutlich: „Die Wahrheit über diesen Test ist, dass er alle Downis finden und töten soll.“

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