Nur Ornament, nicht Thema sind die Downies in „Die Mongolettes – Wir wollen rocken!“. Ein Film, der alles richtig machen will – und damit diskriminiert.

von Jens Müller

      Hoppla, Downsyndrom? Ja, Downsyndrom! Das ist es, womit der Film punkten will – sein Alleinstellungsmerkmal, seine USP. Die Schüler sind keine „normalen“ Schüler, die Schule ist eine Förderschule. Die Schüler-Darsteller mit Trisomie 21 treten sonst im Berliner Circus Sonnenstich auf.

Bloß niemanden vorführen

Offenbar sind Autor Jürgen Matthäi („Alarm für Cobra 11“) und Regisseur Florian Gärtner („Sex Up – Jungs haben’s auch nicht leicht“; „Sex Up – ich könnt’ schon wieder“) sehr skrupulöse Menschen und wollen also alles ganz besonders richtig machen. Auf keinen Fall soll hier jemand vorgeführt werden, sollen die Lacher auf Kosten der Behinderten gehen. Das Presseheft sagt dazu: „Die Sat.1-Komödie stellt nicht die Behinderung in den Vordergrund. Es geht vielmehr auch um die ganz normalen Probleme von Teenagern – vom ersten Verliebtsein bis hin zum Ausbrechen aus festgelegten Normen.“

Genau hier liegt das Problem. Die Behinderten sind in diesem Film nicht Thema, sondern Ornament. Weil sie aber dabei sind, weil sich die Macher deswegen die Glacéhandschuhe übergestreift haben, geht dem Film genau das völlig ab, was für eine gute Komödie unabdingbar ist: Schrägheit, Unkorrektheit, Anarchie.      

 

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